Mittwoch, 8. Februar 2017


Butter bei die Fische




Ich wette, jeder von Euch hat sich mindestens einmal gefragt: „Wer bin ich eigentlich?“.

Gut, da gibt es dann so Schwurbelesoterik,  wie  das Zitat: „Wir sind keine Menschen, die eine spirituelle Erfahrung machen, sondern wir sind spirituelle Wesen, die erfahren, Mensch zu sein.“ (Pierre Teilhard de Chardin).

Aber können wir wirklich etwas damit anfangen? Nein, nicht wirklich. Denn das interessiert weder Deinen Chef noch Vermieter oder Bankmenschen. Was wir aber mit Sicherheit behaupten können, ist, dass jeder ein Unikat darstellt und das ist doch schon einmal eine hervorragende Tatsache. Du bist jedenfalls nicht so wie Dein Chef, Dein Vermieter, Dein Bankmensch und schon mal gar nicht so wie der fette Schulz von Gegenüber. Erleichtert, was? Damit haben wir bereits einen guten Anfang und eine gute Startoption, um sich darüber klar zu werden, wer man eigentlich ist. Das Fiese an dieser Frage bedeutet aber auch, dass einem dann sofort die angeblich negativen Seiten der Persönlichkeit auf den Schirm liegen, anstatt das Gute. Das liegt wiederum an unserem schlechten Gewissen, das zwar als Emotion im Solarplexus angelegt ist, aber durch Gesellschaft und Umfeld ausgebaut wurde. Das flüstert sofort: „Wie kannst du nur an deine guten Eigenschaften als Erstes denken, du Egoist! Schon vergessen, dass du ständig andere Frauen anglotzt, auch wenn Regina dabei ist? Oder, dass du den Joghurt von dem Meier aus dem Bürokühlschrank geklaut hast?“ Es ist ein Kreuz mit der inneren Stimme, grade weil sie auch so furchtbar unfair ist. Denn sie wird bestimmt nicht als erstes sagen: „Haste gut gemacht, dass mit den zehn Euro für den Obdachlosen, dass du die Nachbarin zum Einkaufen fährst und Menschen zum Lachen bringst …“Wie wir unschwer erkennen, ist das auch nicht hilfreich, bzw., die Fragestellung: „Wer bin ich?“

Also fragen wir uns doch einmal: „Wer will ich sein?“

Und sofort sind Dinge in Deinem Kopf, stimmt`s? Lass mich raten: Millionär? Erfolgreich? Schön? Brad Pitt? Haha, denkste … Das Leben stinkt (gibt auch einen gleichnamigen Film) und ich versichere Dir, dass Millionäre schwere Probleme haben, erfolgreiche Manager nicht lange leben und Schönheit vergänglich ist und Brad Pitt … lassen wir das. Da ich aber nicht in Eure Köpfe sehen kann, möchte ich von mir berichten. Ich habe ein Buch gelesen. Von Jorge Bucay, der mich schwer beeindruckt hat und darin fand ich folgende Zeilen:

Ich bin nicht der, der ich sein möchte.

Ich bin nicht der, der ich sein sollte.

Ich bin nicht, der, den meine Eltern sich wünschen.

Ich bin nicht der, den mein Partner erwartet.

Ich bin nicht der, den mein Chef fordert.

Ich bin nicht der, der ich mal war.

Ich bin der, der ich bin.

Und darin finden wir eine wichtige Kernaussage! Das Wichtigste!

Ich bin, der ich bin.

Natürlich! Du bist, wer Du bist – jetzt in diesem Moment. Im nächsten Moment kannst Du Dich schon ganz anders fühlen, aber jetzt in dieser Minute und in dieser Sekunde, bist Du der, der Du bist und damit hast Du einen Schlüssel in der Hand. Denn in diesem Augenblick kannst Du sein, wer Du bist und wer Du sein willst. Wenn Du jeden Augenblick Deines Lebens als wunderhübsche, kleine Muschel behandelst, trägst Du am Ende Deines Lebens eine wunderschöne Muschelkette …

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