Donnerstag, 9. Februar 2017



Hexengeflüster


Ich habe mir die Frage gestellt, wie das Hexendasein heute in der Neuzeit gelebt werden kann. Oder…kann es überhaupt uneingeschränkt gelebt werden? So wie all die anderen Religionen praktiziert werden – mit den notwendigen Ritualen und Feiertagen, die Brauch sind. Im Lande der Religionsfreiheit, denn ich rede von Deutschland.

Ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht, dass ich immer noch komisch angeguckt werde, wenn ich erkläre, an was ich glaube. Es hat sich die Meinung zum Naturglauben etabliert, dass all das was eine Hexe praktiziert, Hokuspokus ist und daran tragen etliche Hexen und Hexer keinen geringen Anteil an Mitschuld.

Wenn man sich im Internet umsieht, so bekommt man zig Vorschläge der Suchmaschienen, indenen Hexen und Hexer ihre Dienste anbieten. Es gibt Hexenläden, indenen man sich mit Pentagrammen und Weihrauch oder Kerzen und magischen Ölen eindecken kann und ich behaupte hier ganz fest: das ist Hokospokus und Klimbim.

Du brauchst keinen Altar und keinen Ritualdolch und schon mal garnicht einen Hexenschutzkreis aus Salz. Und zu was soll ein Convent von Nutzen sein? Was Du brauchst ist Dein Glaube, die Natur als Deine Kathedrale und Rituale, die Du selbst entwickelt hast. Man kann nicht irgendein Ritual übernehmen. Das muss aus Dir heraus kommen. Mit Deinen Energien füllen, denn bedenke: alles was Du aussendest, kommt zu Dir zurück und die Tatsache, das Hexen sich für bestimmte „Zauber“ und „Rituale“ bezahlen lassen, ist ein Paradoxon. Das sind Gewerbetreibende und keine spirituellen Wesen.

Sicher… ich nehme für dieses Büchlein (das ich grade am Schreiben) auch einen kleinen Betrag. Der ist aber dazu da, um Gutes zu tun. Ich möchte alten Menschen helfen, die von ihrer Rente nicht leben können und deshalb veröffentliche ich dieses Manuskript…

Worüber Du Dir klar sein solltest: es gibt weder schwarze noch weisse Magie. Magie ist Magie. Was Du aussendest, kommt zu Dir zurück – im Guten wie im Schlechten. So einfach ist das, das nennt man auch Quantenphysik .

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es nicht leicht ist, in der Moderne einen Naturglauben zu praktizieren. Wie auch, wenn man mit der Masse schwimmen soll? Diese Gesellschaft hat keinen Platz für Individualisten und ächtet sie auch. Alles muss schön konform laufen, es muss konsumiert werden und sowieso: nur wer möglichst viel Lebenszeit mit Arbeiten verschleudert, ist angesehen. Warum überhaupt? Wo steht das Naturgesetz, dass man morgens von einer Betonschachtel mit einer Blechschachtel in eine andere Betonschachtel fährt, nur um sich auf zwei freie Tage in der Woche und einen Tag am Monatsende zu freuen?

Das solltest Du Dir einmal überlegen und Dich fragen: wieviel muss ich arbeiten/verdienen, um das Leben zu führen, was ich mir wünsche. Oder besser gesagt, um meine Spiritualität zu leben? Denn dazu bist auf der Welt. Wir leben in einer vorgegaulteten Realität, in der einige wenige Psychopathen Gott spielen. Erfolgreich Gott spielen, denn sonst wäre Mutter Erde nicht in dem Zustand, indem sie jetzt ist. Aber ich möchte Dir jetzt nicht die Welt erklären, denn ich setze voraus, dass Du klug genug bist, um es selbst zu erkennen … wie es um die Menschheit steht …

Was ich möchte, ist Dir ein paar Denksanstöße geben zu geben, wie Du Dein „Hexendasein“ selbstbewusst wie ein schönes Kleid tragen kannst und da kann ich eben nur mich als Beispiel anführen.

Dass ich anders war, kristallisierte sich schon im Kindesalter heraus. Ich lief stundenlang alleine im Wald herum, währenddem andere Mädchen mit Puppen spielten. Ich fand es einfach doof, totes Plastik zu knuddeln und zog Tiere vor. Ich sammelte hübsche Blätter, Steine und hatte eine kleine Kiste mit meinen Schätzen unter einer Baumwurzel versteckt. Ich unterhielt mich mit Feen und erzählte Bäumen meinen Kummer. Aber auch worüber ich mich freute.

Für meine Eltern war klar: das Kind hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank und ich weiß gar nicht mehr, zu wie vielen Ärzten und EEG`s man mich schleppte, aber ich kann mich noch gut an diese Tropfen erinnern, die ich morgens nach dem Frühstück nehmen musste. Davon bekam ich einen Schaufensterpuppenblick. Ganz starr und immer grade aus. Und müde war ich. Lange musste ich das Zeugs nicht schlucken, ich denke, mit diesem Medikament war ich meinen Eltern wohl noch unheimlicher. Irgendwann zogen wir um und ich verlor meinen geliebten Wald. Der Gruppenzwang funktionierte auch bei mir und ich entwickelte mich über die Jahre zu einem Teenager, mit Schminkinteresse und Klamottenwahn. Heiratete und bekam drei Kinder. Nur irgendetwas in mir war sehr unglücklich und einsam. Im Scheidungsverfahren dann entwickelte sich mein Mann zu einem Monster. Ich hatte fast täglich Besuch vom Jugendamt und diverse unhaltbare Anzeigen wie Steuerhinterziehung und solch dummes Zeug. Dann, eines Tages und wieder vor einer Sorgerechtsverhandlung stehend, ging ich durch den Münchner Westpark. Es sah schlecht aus, denn mein Ex hatte das volle Programm vor dem Jugendamt ausgepackt und wie ich in einer Stellungsnahme ans Gericht erfuhr, hatte der Minusmensch alle Aussichten darauf, dass ihm das Sorgerecht zugesprochen werden konnte und ich somit meine Kinder verlieren sollte. Ich sah mich schon alleine lebend als Besuchsmutti und war total in Gedanken versunken als ich fast gegen einen Baum prallte. Es war Birke. Ich berührte den Stamm und das harte, riffelige Holz fühlte sich super gut an. Einem plötzlichem Impuls folgend umarmte ich diese Birke und begann zu heulen. Ich weinte mir alles von der Seele, Leute blieben auf dem Spazierweg stehen und gafften, andere grinsten … aber das war mir sowas von egal, denn da war sie wieder: die Verbundenheit, das Trösten, das von einem Baum ausging. Und dieses Gefühl, zuhause zu sein. Keine Ahnung wie lange ich dort stand, das habe ich vergessen, aber ich verließ die Birke getröstet und einem Gefühl der inneren Stärke. Umarmt Bäume, das ist viel mehr als nur einen Baum zu umarmen.

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